Sonsbecker Schweiz mit Aussichtsturm

Die Sonsbecker Schweiz ist ein Abschnitt des Niederrheinischen Höhenzuges, dessen höchster Punkt bei 87,20 m über NN liegt. Ein "Geologischer Wanderweg", der am Römerturm beginnt und am Aussichtsturm endet, erklärt anhand von sechs Informationsständen die Entstehung der Niederrheinischen Hügellandschaft. Die Auflockerung des Landschaftsbildes mit grünen Wiesen und fruchtbaren Feldern in der Niederung und den teilweise waldreichen Höhen, die vielen Ausflüglern Erholung bieten, verleiht dieser Gemeinde das reizvolle Gepräge. So wurde dieses Gebiet in der Landschaftsplanung für Naherholung ausgewiesen.

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Sonsbeck liegt heute an einer Stelle, an der sich während der vorletzten Kaltzeit (sogenannte Saale-Kaltzeit, 250.000 - 115.000 Jahre vor heute), der südliche Rand des Gletschereises befand.

Vom Eis, das hier eine Dicke von etwa 50 - 150 m gehabt haben dürfte, wurde auf einer Länge von ca. 70 km von Krefeld über Sonsbeck bis Nijmegen aus dem sandigen und kiesigen Untergrund des Rheins eine Stauch-Endmoräne aufgeschoben, die den heutigen Niederrheinischen Höhenzug bildet.

Auf diese Weise entstand die Sonsbecker Schweiz, eine liebliche Hügellandschaft. Sie bildet einen Teil des sogenannten Xantener Lobus oder Xantener Stauchendwalls, einer Anhöhe, die im Bogen von der Hees bei Xanten bis zum Balberger Höhenrücken Richtung Uedem reicht.

Auf den sandig-kiesigen Untergrund wurde in der Folge der Kaltzeit auch Feinsediment aufgeweht, und die Entwicklung der Böden führte in der Sonsbecker Schweiz zu kulturfähigem Ackerboden. Die Böden aus lehmigem Sandlöss werden vom Geologischen Dienst NRW zum Teil als sehr schutzwürdige fruchtbare Böden (Regelungs- und Pufferfunktion / natürliche Bodenfruchtbarkeit) eingestuft.

Hier tieften sich Wirtschaftswege über Jahrhunderte ein und bildeten Hohlwege. Ein solches Element der Kulturlandschaft ist der Hohlweg „Dassendaler Weg“ mit seinen Abzweigungen. Um die Pflege der Hecken kümmert sich im Bereich des Dassendaler Weg die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Sonsbeck.

Am Südhang der Erhebung beim Hövel befindet sich auch die ehemalige Feuerleitstelle Sonsbeck, ein seit 2001 vom Regionalverband Ruhr betreuter Rest militärischer Anlagen. Ein für die Öffentlichkeit nicht zugänglicher Bunker hat mittlerweile Bedeutung als Fledermausquartier.

Auf dem Dürsberg, einer eindrucksvollen Erhebung (87 Meter über Normal Null) lädt ein hölzerner Aussichtsturm, aus dem Jahre 1981, zum Rundblick in das Umland ein. Der Aussichtsturm ist eine einmalige Attraktion am unteren Niederrhein. 154 Stufen führen zur Aussichtsplattform, die ca. 100 m über NN liegt und mit Abstand die höchste Erhebung in der Umgebung ist. Von hier aus hat man einen herrlichen Panoramablick über weite Teile des unteren Niederrheins.

Die Verwaltung der Gemeinde Sonsbeck weist darauf hin, dass der Aussichtsturm in der Sonsbecker Schweiz bis auf Weiteres nicht genutzt werden kann. Nach Auswertung des inzwischen vorliegenden Gutachtens eines Sachverständigen über den baulichen Zustand des mittlerweile 34 Jahre alten Aussichtsturmes, ist mit einer kurzfristigen Nutzungsfreigabe nicht zu rechnen. Zu sehr haben Wind und Wetter über Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen. Die Gemeinde Sonsbeck plant derzeit, einen neuen Aussichtsturm errichten zu können.

Ein weiterer Aussichtspunkt befindet sich an der Straße „Op den Hövel“ mit 85 Metern Höhenlage über Normal Null, mit Sicht bis zum Hülser Berg in Krefeld - der geologisch verwandten Endmarke des Höhenzuges.